Ich habe einen Konflikt. Als Autorin. Nach fünf Jahren habe ich endlich die Reihe “The Prophecy of Destiny and Time” angefangen. Etwas, das lange überfällig war, denn ich weiß, dass es Menschen gibt, die auf diese Reihe schon lange warten. Besonders auf Band 3, denn sie sind gespannt, wie man aus einem wahnsinnigen Gott einen Love Interest macht.
Genau diesen Band schreibe ich gerade und ich liebe ihn. Allerdings habe ich ein Problem: Es gibt eine Szene – genauer gesagt zwei Sätze, die die Szene retrospektiv verkürzt darstellen –, die etwas darstellt, womit kein Mensch “mal eben im Vorbeigehen” konfrontiert werden will. Weil es für uns alle emotional stark belastend ist.

Man könnte einfach sagen: Dann lass die Szene weg!
Wird allerdings schwierig, da diese zu den Schlüsselszenen gehört.
Etwas später kommt eine wunderschöne Auflösung und der Grund für ihre Existenz wird im Verlauf der Handlung ebenfalls geklärt. Denn für diese Szene wie auch eigentlich das gesamte Buch gilt: Nichts ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.

Dennoch bleibt dieser erste Eindruck zunächst für die FMC wie auch die Lesenden bestehen. Und der ist unfassbar grausam.
Ich stecke somit in einem Dilemma, denn ich kann die Szene auch nicht löschen. Sie ist essentiell für den Fortgang der Geschichte.
Dies wird also mein erstes Buch werden, in dem ich ganz explizit auf meine Content Notes verweisen muss, auch wenn ich diese für gewöhnlich nicht nutze.
Dennoch habe ich jetzt schon Angst, was ich damit anrichten könnte.

Es ist definitiv Horror Romantasy, obwohl ich gar nicht weiß, ob es das Subgenre überhaupt gibt.
In Horror muss man wohl mit vielem rechnen.

Ich werde diese Szene beibehalten und einfach hoffen, dass es so ankommt, wie es auch gemeint ist.
Ob das unprofessionell ist, weil ich riskiere, Lesende massiv vor den Kopf zu stoßen? Möglich. Aber ich bin am Ende auch Künstlerin und möchte meine Kunst nicht beschneiden (müssen).
Ich habe keine Lösung für diesen Konflikt und auch das gehört zum Autorendasein dazu.