Weil ja immer wieder darauf verwiesen wird, dass von KI erstellte Bilder, Videos etc. gegen Urheberrecht verstoßen, habe ich mal – ganz naiv – ChatGPT gefragt, was sie mir dazu erklären kann. Das Ergebnis (inklusive meines Fazits am Ende) möchte ich euch nicht vorenthalten. (Zur besseren Lesbarkeit habe ich meine gestellten Fragen rechtsbündig und in lila markiert sowie die typischen Emojis und Formatierungseigenarten von ChatGPT verändert. Ich habe weder hinzugefügt noch gelöscht.)
Kannst du mir erklären, ob eine KI Urheberrechtsverletzung begeht, wenn man sie anleitet, ein Bild zu erstellen?
3. Wann wird es problematisch (Verletzung)?
Eine KI kann urheberrechtsverletzend sein, wenn sie bestehende geschützte Werke so nutzt oder reproduziert, dass das Ergebnis eine unzulässige Kopie oder Bearbeitung ist. Beispiele:
- Training auf urheberrechtlich geschützten Daten – Viele KIs wurden mit riesigen Bild- oder Textmengen trainiert, die urheberrechtlich geschützt sind (z. B. Kunstwerke, Fotos). Ob das schon eine Verletzung ist, ist juristisch umstritten.
- Output, der einem bestehenden Werk zu ähnlich ist – Wenn du die KI anleitest: „Male mir die Mona Lisa, aber mit Sonnenbrille“ – das wäre eine Bearbeitung eines geschützten Werkes (allerdings ist die Mona Lisa selbst gemeinfrei, nur die meisten Fotografien davon sind geschützt).
- Stilkopien – „Erstelle mir ein Bild im Stil von [lebender Künstler/in]“ – hier wird diskutiert, ob das eine Urheberrechtsverletzung ist. Der Stil allein ist nicht geschützt, aber die Nachahmung einzelner Werke kann kritisch sein.
- Nicht die KI selbst – die kann rechtlich gar nichts verletzen.
- Verantwortlich ist der Mensch, der sie nutzt (z. B. du als Prompt-Geber/in), wenn du das Ergebnis veröffentlichst oder kommerziell nutzt.
- Zusätzlich kann auch der Anbieter der KI in der Verantwortung stehen, wenn das Training oder die Technik problematisch ist (darüber laufen aktuell viele Klagen, z. B. gegen OpenAI, Stability AI, MidJourney).
- Privat nutzen: meist kein Problem.
- Veröffentlichen oder verkaufen: Du solltest darauf achten, dass das Ergebnis keine direkte Kopie oder Bearbeitung eines bestehenden Werks ist.
- Kommerzielle Nutzung: Viele Plattformen (z. B. MidJourney, DALL·E, Adobe Firefly) regeln in ihren AGB, ob du die Ergebnisse frei nutzen darfst oder ob Einschränkungen gelten.
Kurzantwort:
- Ein Buchcover setzt sich in der Regel zusammen aus:
Bildmaterial (Illustrationen, Fotos, Renderings) - Typografie (Schriften, Layout, Titelgestaltung)
- Gesamtdesign (Kombination, Komposition, Farben, Look)
- Viele KI-Generatoren (z. B. MidJourney, DALL·E, Leonardo.ai) erstellen Bilder aus Trainingsdaten.
- Problem: Wenn die KI ein Bild erzeugt, das stark einem existierenden, geschützten Werk ähnelt (z. B. ein bekanntes Gemälde oder eine konkrete Fotografie), könnte das als unzulässige Bearbeitung gelten.
- Geringes Risiko, wenn das Bild originell wirkt und keine bekannten Vorlagen erkennbar sind.
- Schreibst du „im Stil von Sarah J. Maas Cover-Illustrator“ oder „wie die Artworks von [lebender Künstler/in]“, betrittst du Grauzone.
- Der Stil selbst ist nicht geschützt, aber wenn die KI zu nah an einzelnen Werken ist, riskierst du Probleme.
- Praktisch: Viele Verlage achten inzwischen darauf, keine klaren Stilkopien lebender Künstler zu verwenden.
- Cover mit „echten Menschen“ aus KI sind heikel, wenn sie auf existierenden Prominenten basieren → Recht am eigenen Bild bzw. Persönlichkeitsrechte.
- Deshalb: KI-Personen immer so generieren, dass sie fiktiv wirken und keine echten Personen eindeutig darstellen.
- Schriften sind urheberrechtlich geschützt.
- Wenn du KI-Tools nur für Bilder nutzt, brauchst du für den Titeltext eine lizenzierte Schriftart (z. B. von Google Fonts oder Adobe Fonts).
- KI, die Schriften einfügt → oft unbrauchbar (falsche Buchstaben) → besser manuell nachbearbeiten.
- Adobe Firefly: wird mit lizenzfreien Trainingsdaten (Adobe Stock, gemeinfreie Werke) trainiert → deshalb sicherer für kommerzielle Cover.
- MidJourney & Co.: rechtlich unsauberer, weil Trainingsdaten auch geschützte Kunstwerke enthalten könnten. Du trägst als Nutzer die Verantwortung.
- DALL·E (OpenAI): laut AGB darfst du die Bilder kommerziell nutzen, aber: OpenAI gibt keine Garantie, dass sie frei von Rechten Dritter sind.
- Immer prüfen: Sieht das Bild nach einem bekannten Werk oder echten Foto aus? → dann lieber verwerfen.
- KI-Ergebnisse nachbearbeiten (Photoshop, Canva, Affinity etc.), damit du eigene kreative Leistung einbringst → das stärkt deine Rechtsposition.
- Schriften lizensieren und selbst ins Design einfügen.
- Safe Tools bevorzugen (Adobe Firefly oder Anbieter mit klarer „kommerziell frei nutzbar“-Policy).
- Impressum/Colophon: optional kannst du transparent machen „Cover erstellt mit KI-Elementen und Nachbearbeitung durch [dein Name]“.
- du Cover machst, die 1:1 wie von bekannten Illustratoren aussehen,
- oder wenn jemand „nachweist“, dass dein Cover eine unzulässige Kopie eines Fotos/Kunstwerks ist.
Fazit:
- keine Prominenten oder kopierten Werke,
- Schriften selbst einsetzen,
- Bilder nachbearbeiten,
- lieber Tools mit klaren Lizenzregeln verwenden.
- Nutze bevorzugt KI-Generatoren mit klaren Nutzungsrechten:
- Adobe Firefly (sicherste Wahl, da mit Adobe Stock & gemeinfreien Werken trainiert).
- DALL·E 3 (kommerziell erlaubt, aber mit Hinweis „auf eigenes Risiko“).
- MidJourney/Leonardo: erlaubt kommerzielle Nutzung, aber Trainingsdaten rechtlich unsauber → nur mit Vorsicht.
- Keine erkennbaren Kopien existierender Fotos, Gemälde oder Designs.
- Keine Prominenten oder realen Personen ohne Erlaubnis.
- Kein eindeutiger Stilklau lebender Künstler (z. B. „im Stil von XY, bekannter Cover-Designer“).
- Figuren/Gesichter sollten fiktiv wirken, nicht wie reale Models.
- Bild nachbearbeiten (z. B. Photoshop, Affinity, Canva): Farben, Ausschnitte, Effekte.
- Eigene Auswahl und Komposition schaffen (mehr als nur „Prompt → Download“).
- Dadurch stärkst du deine Schöpfungshöhe = dein Werk wird rechtlich besser geschützt.
- Verwende lizenzierte Schriften (Google Fonts, Adobe Fonts, Creative Market etc.).
- Keine automatisch von der KI erzeugten Textelemente übernehmen (die sind oft fehlerhaft und rechtlich unklar).
- Setze Titel, Untertitel und Autorennamen immer selbst ein.
- Screenshots von AGB/Lizenzbedingungen der Plattform speichern (falls sich später etwas ändert).
- Datei mit Datum und KI-Prompt aufbewahren (hilft bei Nachweisen).
- Falls du Mischmaterial nutzt (Stockfotos + KI), alle Lizenzen aufheben.
- Wirkt das Cover wie eine Kopie eines bekannten Werkes? → neu machen.
- Sieht die Figur aus wie eine reale Person oder Prominente? → ändern.
- Sind alle Schriften lizenziert? → checken.
- Ist klar, dass du die kommerziellen Rechte an der KI-Ausgabe hast? → Tool-AGB prüfen.