Kassensturz

Gestern war ein seltsamer Tag. Ja, wie üblich habe ich es mal wieder nicht geschafft, die Veröffentlichung eines Buches richtig zu bewerben, das liegt mir einfach nicht. Aber vielleicht versteht ihr das, wenn ich euch erkläre, wie es dabei bei mir aussieht. Das Buch ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits seit mehreren Wochen fertig und ich stecke tatsächlich schon wieder im nächsten Projekt. Meist in einem anderen Buch. Deswegen ist das Buch, das dann erscheint, für mich schon ganz weit weg.

Dieses Mal hing ich allerdings nicht bereits in einem anderen Plot fest, sondern auf meiner Website. Bis nachts um drei, um genau zu sein, obwohl meine Überarbeitung der Seite »Coming Soon« bereits am Nachmittag abgeschlossen war. Am Ende saß ich auf der Couch, habe die aktuelle Staffel »Mrs. Marvelous« gesehen und nebenbei immer wieder auf mein Tablet gestarrt. Auf exakt jene Seite, die ich den Tag über bearbeitet hatte.

31 Bücher habe ich dort angekündigt. 31 Geschichten, von denen mir viele bereits seit zwanzig Jahren durch den Kopf gehen.

Verfickte 31 Bücher! Nur mal angenommen, dass ich jedes Jahr vier davon veröffentliche, ist das Stoff für fast acht Jahre. Und was ihr nicht wisst: Diese 31 Bücher sind nur jene Geschichten von denen ihr bereits die Protagonisten aus bereits veröffentlichten Büchern von mir kennt. Tatsächlich schlummert noch mal ungefähr die gleiche Zahl an Büchern über Figuren, die ihr noch nicht kennt, in meinem Kopf. Und es kommen laufend neue hinzu. Der Alaska-Plot zum Beispiel, der eines Tages seinen Platz in »Demons & Dimensions« finden wird. Oder diverse Darker Stories, die allerdings bisher noch keinen Anschluss an bereits erschienene Bücher haben. Und der auch gar nicht geplant ist (aber ich kenne meine Muse, die lässt sich da bestimmt noch was einfallen).

Das macht also grob geschätzt Geschichten für 15 weitere Jahre.

All diese Geschichten schwirren mir durch den Kopf. Um das mal plastisch zu machen: Mein Kopf ist wie ein Fernseher mit viel zu vielen Kanälen. Ich kann die Fernbedienung nehmen und durchzappen. Oder wie bei Netflix: Ich will eigentlich nur die Ankündigung von Serie X lesen, aber der Trailer läuft sofort ab. Und nicht selten fesselt er mich, obwohl ich keine Zeit habe, mich in dem Augenblick darum zu kümmern.

Erst gestern ist mir so wirklich bewusst geworden, welche Massen sich da in meinem Kopf tummeln. Viele dieser Geschichten sind bereits zum Teil geschrieben und schlummern in Ordnern verborgen auf meiner Festplatte. Die meisten muss ich allerdings noch mal schreiben, weil ich erst jetzt an dem Punkt bin, an dem ich das Gefühl habe, dass mein Schreibstil diesen Geschichten auch gerecht werden kann.

Mit »Coming… irgendwann« habe ich zum ersten Mal selbst gesehen, wie viele Geschichten da eigentlich noch warten. Ich habe sie zuvor nie wirklich gezählt.

Meine Muse hat mich tatsächlich selbst sprachlos gemacht.
Das hätte ich nicht erwartet.

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